© Edith Danzer
Der Gletscher.
Saubere Energie in Eigenregie

Im Sommer Strom - im Winter Schnee 

Die Kraft des Wassers erzeugt am Kitzsteinhorn dank des Wasserkraftwerks Grubbach sauberen Strom. Mittlerweile sorgen drei Turbinen für die nachhaltige Energiegewinnung. Legt man im Herbst den Hebel um, wandelt sich das Wasserkraftwerk zur Pumpstation, die Wasser für die Beschneiung von den Hochgebirgsstauseen bezieht.

„Wasser marsch!“, tönt es über den Langwiedboden und schon strömt die Wassermassen aus dem Auffangbecken durch die Rohre in die Tiefe. Das Schmelz- und Regenwasser wird hier im kleinen Speicherteich neben der Bergstation des Gletscherjet 1 gesammelt und 460 Höhenmeter tiefer im Wasserkraftwerk Grubbach zur Stromerzeugung genutzt.

Nachhaltiger Kreislauf

Über ein zwei Kilometer langes Rohrsystem schießt das Wasser hinab bis zum Kraftwerk Grubbach. Das Kraftwerk ist unscheinbar und kaum als solches erkennbar – es besteht aus einem Maschinenraum mit Kommandozentrale in einem kleinen Betriebsgebäude abseits des Weges. Darin wird ein großer Beitrag zum nachhaltigen Kreislauf am Kitzsteinhorn geleistet, wie der Leiter der Beschneiung, Peter Leo erklärt: „Das Pump- und Wasserkraftwerk Grubbach wurde bereits 2012 gebaut und ursprünglich mit zwei Turbinen ausgestattet. Es befindet sich unmittelbar am Ausgang des bereits in den 1940er-Jahren erbauten Wasserstollens zu den Hochgebirgsstauseen. Durch diesen Wasserstollen haben wir Anschluss an die Wasserreserven der Stauseen Wasserfallboden und Moserboden. So können wir bei der ersten Kälteperiode im Herbst unser Kraftwerk mit einem Knopfdruck in eine Pumpstation verwandeln und das Wasser fließt durch den Wasserstollen des Kraftwerkes Kaprun Hauptstufe über das Pumpwerk direkt zu den Beschneiungsanlagen. Durch die Nutzung der großen Kapruner Stauseen, konnte im hochalpinen Gelände am Kitzsteinhorn auf die Errichtung von Speicherteichen verzichtet werden. “

Schneekanonen sorgen als technische Helfer für Schneegarantie am Kitzsteinhorn. Schneimeister Peter Leo ist mit seinem Team gerade bei Revisionsarbeiten der hochmodernen Schneeerzeuger und erklärt: „Wir überprüfen jede Maschine im Sommer auf ihre Leistung, so können wir im Herbst, bei entsprechend tiefen Temperaturen, hocheffizient und ressourcensparend starten.“

Durch die Nutzung der großen Kapruner Stauseen, konnte im hochalpinen Gelände am Kitzsteinhorn auf die Errichtung von Speicherteichen verzichtet werden.

Peter Leo, Leiter der Beschneiung  

In der Kommandozentrale des Wasserkraftwerks brummt und surrt es währenddessen zufriedenstellend. Die Turbinen sind schon längst am Werk und produzieren sauberen Strom, denn das Wasser hat seinen Weg in nur 10 Minuten vom Langwiedboden hierher gemacht. 300 Liter Schmelz- und Regenwasser werden an den Turbinen pro Sekunde in Stromenergie umgewandelt. „Ein effizienter und nachhaltiger Kreislauf“, wie Ing. Günther Brennsteiner erklärt: „Das Schmelzwasser vom Kitzsteinhorn wird zu Strom und der Strom sorgt im Herbst wieder im Pumpwerk für die Beschneiung der Pisten. Mit der neuen, dritten Turbine können nun 1,2 Mio kWh Jahresenergie erzeugt werden. Etwa 33 bis 35 % des erforderlichen Energieaufwandes der gesamten Beschneiung am Kitzsteinhorn kann so abgedeckt werden. Ein absolut positiver Beitrag zur Energiebilanz!“

 

Fakten Wasserkraftwerk Grubbach
Bau Wasserkraftwerk 2012
Bau dritte Turbine 2022
Leistung 300 Liter/Sekunde, 660 KW
Gesamte Jahresenergie 1,2 Mio kWh
Sommerbetrie Stromerzeugung aus Schmelz- und Regenwasser
Winterbetrieb Schneeerzeugung als Pumpstation