Ein luftiger Arbeitsplatz | © Edith Danzer
Der Gletscher.
Die Seilbahntechniker-Lehrlinge am Kitzsteinhorn

Lehre mit besten Perspektiven

Neben ökologischer Nachhaltigkeit ist auch die soziale Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensphilosophie des Kitzsteinhorns verankert. Jungen Talenten aus der Region eine umfassende Ausbildung und vielseitigen Arbeitsplatz zu bieten ist Teil des nachhaltigen Personalmanagements. Wir werfen einen Blick in den Arbeitsalltag der Lehrlinge, die bei ihrer Ausbildung am Kitzsteinhorn hoch hinauskommen.

Ein Traumtag mit glitzerndem Pulverschnee, blauem Himmel, Sonnenschein und grenzenloser Fernsicht. Dort, wo gutgelaunte Wintersportler in ihr Skivergnügen auf weiten Gletscherhängen tauchen, beginnt der Arbeitstag der Lehrlinge. In einem Nebengebäude des Alpincenters auf 2.450 m Seehöhe sind die Personalräume, Werkstätten und Büros untergebracht. Hier treffen sich die angehenden Seilbahntechniker unterschiedlichster Lehrjahre, um ihre Aufgaben für den Tag zugeteilt zu bekommen. Der Beruf des Seilbahntechnikers ist sehr vielseitig und so sind auch die Bereiche, in denen die Lehrlinge eingesetzt werden, ganz unterschiedlich. Die Lehrlinge im dritten Lehrjahr tragen bereits ihre Sicherheitsausrüstung mit Helm, Gurtzeug, Handschuhen, Overall und feste Arbeitsschuhe, um bei Revisionsarbeiten an der Stütze der Materialseilbahn zur Hand zu gehen. Die Lehrlinge im ersten Lehrjahr bleiben in der Werkstatt, um hier unter fachkundiger Aufsicht Revisionsarbeiten durchzuführen. Hier wird geschmiert, geschraubt und gehämmert, während ich die älteren Lehrlinge zur Gipfelbahn begleite, für ihre heutige Mission.

Es geht hoch hinaus

 

Für sie geht es heute hoch hinaus – unser Ziel ist die Stütze 6 der Gipfelbahn. Begleitet und beaufsichtigt werden die Lehrlinge von Sebastian Steiner, er ist Werkstättenleiter und Lehrlingsbeauftragter bei den Gletscherbahnen Kaprun. Für die Lehrlinge ist er Mentor und Ansprechpartner und sitzt auch in der Prüfungskommission der Lehrabschlussprüfung. Sein Ziel ist es, die Lehrlinge bestmöglich auf ihren Beruf vorzubereiten und in alle Facetten dieses abwechslungsreichen Tätigkeitsfelds einzuweisen. Er meint: „Ein Seilbahntechniker ist nicht nur in der Werkstätte beschäftigt. Er ist auch für die Bedienung und Instandhaltung der Seilbahn- und Liftanlagen zuständig. Die Lehrlinge blicken in den vier Lehrjahren den Mechanikern bei der Wartung der Pistenraupen über die Schulter, lernen die Beschneiungstechnik kennen und kümmern sich im Bahndienst um die Gäste. Im Sommer sind sie auch im Gelände in der Strecken-Wartung eingeteilt, beim Renaturieren oder beim Zäunen. Bei allen Tätigkeiten sind sie von einem Facharbeiter begleitet und sie sorgen für die Berücksichtigung unserer hohen Standards punkto Qualität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.“

 

Kein Platz für Höhenangst

Die an diesem Tag nicht in Betrieb befindliche Gipfelbahn wird unter Aufsicht von Sebastian Steiner nun von Leon Schwabl, einem Lehrling im vierten Lehrjahr in Betrieb genommen. Die Türen öffnen sich und Leon übernimmt die Position des Bahnbegleiters. Er nimmt über das Gondeltelefon Kontakt mit dem Stationsarbeiter auf und die Gondel setzt sich in Bewegung. Leon gibt übers Telefon die Position durch, um die Kabine direkt an der Stütze anzuhalten: „Noch 3 Meter. Noch 1 Meter. Halt!“ Gut 20 m über Grund öffnet er die Türen und Sebastian Steiner übernimmt das Kommando: „Wir steigen nun hinüber auf die Stütze, ihr klinkt euch zuvor mit dem Karabiner eures Sicherheitsgurts erst an der Gondel und mit dem zweiten Karabiner an der Stütze ein. Vorsicht, die Leiter kann eisig sein. Ein erfahrener Lehrling steigt vor und verschwindet mit sicherem Schritt nach oben auf der Metallleiter. Nach und nach folgen alle Lehrlinge. Nur Alexander Maksimovic bleibt bei mir in der Kabine. Er erklärt: „Ich bin erst im ersten Lehrjahr und darf diese Arbeiten noch nicht durchführen. Aber ich freue mich schon unglaublich darauf. Ich habe mich immer schon für den Skisport interessiert, für mich lag es also nahe, die Lehre am Kitzsteinhorn zum Seilbahntechniker anzutreten. Und ich habe mich für eine Doppellehre entschieden und lasse mich auch zum Elektrotechniker ausbilden.“ Die anderen Lehrlinge befreien mittlerweile die Stütze vom Schnee – eine Arbeit die später in ihrem Beruf zur täglichen Routine werden wird. Max, ebenfalls im 4. Lehrjahr, ist als erster wieder zurück in der Kabine und erklärt: „Höhenangst darf man keine haben und auch man sollte auch gern in der Natur sein. Nicht immer haben wir so traumhaft schönes Wetter mit unglaublicher Fernsicht wie heute. Manchmal weht uns auf der Stütze eiskalter Schneesturm um die Ohren oder dichte Wolken trüben die Sicht. Aber für mich gehört das alles zur Vielschichtigkeit dieses Berufs – und darum habe ich mich für die Lehre zum Seilbahntechniker entschieden.“

 

Revisionsarbeiten an der Werksbahn | © Edith Danzer ©Edith Danzer
Auch die Werksgondel wird einer Revision unterzogen - eine Fachkraft ist immer bei den Arbeiten der Lehrlinge mit dabei.

Mission erfüllt

Unsere Mission ist erfüllt und wir kehren zurück zur Station, wo wir auf Jakob Schösser treffen. Er war im allerersten Lehrgang im noch jungen Beruf des Seilbahntechnikers. Mittlerweile konnte er die Doppellehre als Seilbahntechniker und Betriebs- und Analgentechniker mit Auszeichnung abschließen und wurde ins Stammpersonal übernommen. Er meint: „Ich nutze gern die vielen Weiterbildungsangebote hier beim Kitzsteinhorn und liebe das Arbeiten in der Natur. Doch jetzt muss ich los, denn ich habe Dienst an einer der Seilbahnen.“ Er steigt in seine Ski und schwingt gekonnt über die Piste davon. Sebastian Steiner erklärt: „Alle Lehrlinge und Mitarbeiter bekommen von uns eine Skiausrüstung, um über die Pisten zu ihren Arbeitsstellen an den Bahnen zu gelangen.“

 

Ein Teil der Seilbahntechniker-Lehrlinge | © Edith Danzer ©Edith Danzer
Sebastian Steiner mit seinen Seilbahntechniker-Lehrlingen

Lehrlinge willkommen

Auch 2023 werden wieder zwei Seilbahntechniker-Lehrlinge am Kitzsteinhorn aufgenommen und Sebastian Steiner erklärt: „Bewerber sollten technisch interessiert sein, schwindelfrei und körperliche Arbeit auf 3.000 m verrichten möchten und Freude im Umgang mit Gästen haben. Geschick, Liebe zum Detail, guter Umgang und Teamfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf. Die Lehre zum Seilbahntechniker kann auch als Doppellehre in Kombination mit der Elektriker-Lehre abgeschlossen werden. Viele Lehrlinge entscheiden sich auch nach der Lehrabschlussprüfung, bei uns im Team zu bleiben und manche haben sich durch laufende Weiterbildung auf der Karriereleiter nach oben bewegt. Wer interessiert ist an diesem Lehrberuf, meldet sich am besten ganz unkompliziert bei uns per Mail oder spricht uns auf einer der Job-Messen an, bei der wir das Kitzsteinhorn als Arbeitgeber vorstellen.